Mittwoch, 20. März 2013

20. 03. 2013 -Halbzeit. Eine Bestandsaufnahme.


Genau sechs Monate ist es jetzt her, dass ich aus dem Flugzeug gestiegen bin und den typisch afrikanischen Geruch das erste Mal registriert habe: Ein Mix aus Lagerfeuer, Baggersee, Schweiss und einer kleinen Prise Hühnerstall. Mittlerweile kann ich diesen Geruch nur noch selten indentifizieren. Auch an manch andere Dinge habe ich mich gewöhnt. An manchen Tagen muss ich dennoch kämpfen, aber im Allgemeinen gefällt es mir hier sehr gut und ich bin dankbar und glücklich hier sein zu können und diese Erfahrungen zu machen.
In den Vorberietungsseminaren hat man uns eine Wie-geht-es-mir bzw. wie-gefaellt-es-mir-Kurve eines durchschnitts FSJ'lers gezeigt (schwarz). Ganz identisch ist meine (blau) nicht, aber doch ähnlich:

(die x-Achse zeigt nicht die genaue Mitte zwischen positiv und negativ an, sondern den Normalen alltagszustand, die gewöhnliche "Alltagslaune" wenn man so will. Fazit: Im Ausland hat man anfangs vielleicht krassere Höhen und Tiefen als zu Hause, aber es pendelt sich dann doch in etwa mit dem normalen zu Hause Zustand ein.)  

 
Und sonst?
- Sprache: Deutsch, Schwitzerdütsch, Französisch, Flufuldé und Englisch. Ein einziger riesengroßer Mix. Meine franz. Grammatik wäre nicht schultauglich, die der Einheinmischen aber auch nicht. Auch für viele von Ihnen sind die hiesig gesprochenen Spachen Französisch & Fulfuldé Fremdsprachen. Viel mehr kommt es im echten Leben auf den Wortschatz an. Der wächst im Französischen und fällt parallel dazu im Englischen. Ich kann nicht mal mehr bis 10 zählen.
- Essgewohnheiten: Weitgehend afrikanisiert. 5 Teeloeffel Zucker gehören schon in eine Tasse Tee.
-Schokolade, geschickte: löffeln wir :)
- Gewicht: Die Waage geht ja nicht genau…aber so wie's aussieht +1,5 kg. Unveränderte Essensmenge bei fett- und nährstoffreichem Essen und die Abwesenheit von Sport macht's.
- Haare: Habe ich zwischenzeitlich mal versucht mir selber zu schneiden.
-Malaria: 2 mal
-Heiratsanträge: nerven. (grade jetzt, in diesem Moment, sitzt schon wieder einer neben mir, den auch eine absolut direkte Abfur kalt lässt und sage und schreibe seit 50! Minuten beharrlich nach der Handynummer fragt! )
-Barfuß: läuft man NIE! Wenn doch wird man ausgelacht.
-Klima


 
Auch bei uns war im Dezember „Winter“, d.h. es hatte manchmal sogar unter 20 Grad, sodass wir Jeans unter unsere Röcke und Socken in unsere Flip Flops angezogen haben. Ansonsten seit 5 Monaten kein einziger kleiner Regentropfen mehr. Und das wird auch noch enie Weile so bleiben. Die Regenzeit beginnt im Juni, jetzt kommt erstmal die Hitzezeit. Das Thermometer knackt jeden Tag neue Rekorde. Aktuell ca.  42 Grad...
-Gesichtete Chamaeleons: 5
-Bekommene Briefe und Paeckchen: ca.10
-Ekelempfinden: Vorallem im Bezug auf Hygiene maßgeblich geschrumpft. Uns haut so schnell nichts mehr aus der Bahn.
...Nur Spinnen machen uns immer noch fertig. 






 

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