Freitag, 28. September 2012

28. 09. 2012 - Unsere Station in Djarengol kodek


In der Innenstadt von Maroua sind die Straßen neu geteert und es gibt richtige Häuser, in denen irgendwelche offiziellen Sachen sind.




Doch je weiter man sich dem Stadtrand nähert, desto ländlicher und einfacher wird die Umgebung.
Unser Quartier "Djarengol" liegt ca. eine viertel Autostunde von der Innenstadt nach außen. Die Straßen sind nicht geteert und hubbelig und haben zum teil eine herrlich sandrotbraune Farbe. Objektivbetrachtet eigentlich mehr sand als rot. Vor allem aber sind sie vermüllt.


Hier gibt es keine Müllabfuhr oder ähnliches. Jeder verbrennt seinen Müll selbst- oder kippt ihn auf die Straße.



Überall laufen freilaufende Schafe, Ziegen Hühner, Enten und Esel herum  :)



Im Gegensatz zur Straße, sind die Gehöfte der Leute sogar sehr sauber. Soll heißen es liegt kein Müll und keine Blätter herum. 




Ich liebe den Weg zu unseren Missionarsnachbarn durch den Garten :) Hier wächst im Moment noch ein kleines Hirsefeld.
Hirse ist hier das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung. Sie essen meist jeden Tag Boul mit variierenden Soßensorten. Es hat ein bisschen die Konsistenz von Plätzchenteig, ist  braun und schmeckt nach.. Hirse. Also es hat irgendwie keinen besonders intensiven Geschmack. Man ist es mit der Hand; reißt sich immer Häppchen von seinem meist riiesigen Klumpen ab und zermanscht es mit der Soße. Das gibt ein ganz schönes Geschmiere -und macht echt Spaß :P 
Diese Hirse hier wird allerdings zu Hundefutter verarbeitet.




Hier wohnen Lisa und ich, bzw. in der linken Hälfte des Hauses.  Im Vergleich zu den Dorfbewohnern  leben wir schon im Luxus- Klar, es gibt nur kaltes Wasser, aber es gibt fließend Wasser, und wir haben auch einen Hahn, dem ein Filter vorangebaut ist, sodass sogar wir Europäer mit dem empfindlichen Magen das Hahnenwasser direkt trinken können.
Der rote Kamin ist ein Wasserspeicher, den man tagsüber auffüllen könnte, um abends einen Kübel voll sonnenwarmem Wasser zu haben. Das will aber niemand; die Temperatur fällt nur nachts unter 30°.
 Noch ist es überall schön grün, aber die Regenzeit ist jetzt vorbei und die ca. 9 Monatige Trockenzeit naht oder hat schon begonnen (Man weiß ja nie, ob nicht doch nochmal ein alleraller letzter Regen kommt).



Vor dem Haus haben wir einen extrem gechillten Pavillon.






Unser Wohn- und Esszimmer in frisch aufgeräumtem Zustand.



Unsere Küche in Normalzustand ;)


Mein Zimmer. Beim abendlichen Stromausfall. Manchmal wird nachts der Strom in ganzen Teilen Marouas abgeschaltet. Manchmal auch Tagsüber. Dann ist der Strom mal ne Minute weg, oder ne Stunde. Oder 2 Tage.
Unsere Missionsstation hat für diese Fälle einen Generator, der das Gesundheitszentrum und unsere Häuser mit Strom versorgt, jedenfalls wenn ihn jemand anschaltet. Im Idealfall geht das genau so lange, wie wir brauchen, um uns einmal durchs komplette Haus zu tasten und die Kerzen zusammenzusuchen.  (Meine tolle Kurbeldynamotschenlampe ist übrigens out of any sense. Sie bringt einfach nix, weil sie nur leuchtet, solange man kurbelt, und dazu braucht man beide Hände! Und jetzt versuch mal dabei die Zähne zu putzen, dich umzuziehen oder auf's Klo zu gehen :D )